Ohne Moos nix los

Alles neu macht der Mai und dieses mal: Moose. Irgendwie, ohne wirkliche Wurzeln, sehen sie aus wie grüne, flauschige Teppiche, zart und samtweich wie sie sich über die Steine ziehen und für unzählige Kleinlebewesen Lebensraum bieten.

Der ökologische Wert
Da Menschen den Wert von Pflanzen, Pilzen und Tieren, allem voran in monetären statt in ökologischen Dimensionen bemessen, ist schon von daher nicht anzunehmen, dass sich die Redensart »Ohne Moos nix los« tatsächlich auf dieses Gewächs bezieht. Obwohl, und das ist das Paradoxe, das (Über-)leben der Menscheit wesentlich mehr von der Flora & Fauna abhängig ist, als vom schnöden Mammon. Doch an dieser Auffassung scheiden sich die Geister.

Uralt und immer noch »am Leben«
Mit der Vielzahl an bekannten Arten weisen Moose ein Super-Spektrum an Varianten auf (weltweit ca. 16.000 Moosarten). Sie sollen mehr als 400 Millionen Jahre alt sein. Das allein lässt schon darauf schließen, dass sie über eine Super-Kraft verfügen.

Spartanische Lebensweise
Meistens nehmen wir Moose nicht bewusst war, und wenn, dann auf Steinen oder Holz eher als störend: Vielleicht stört es uns, dass sie nicht über Wurzeln im Boden fixiert sind, dass sie flexibel sind und sich aus sich selbst heraus verbreiten, sogar an extremen Standorten mit sehr wenig Licht und sehr wenig Nährstoffen überleben können. Das klingt nach Askese: für die meisten Menschen nichts Erstrebenwertes.

Zerstörung ihrer Lebensräume
Von der verschwenderischen Lebensweise des Menschen aus betrachtet, kann das nur falsch sein. Vielleicht zerstören wir deshalb zunehmend ihre Lebensräume, z.B. mit der Luft- und Gewässerverschmutzung, Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft, Trockenlegung von Feuchtgebieten, dem Absenken des Grundwasserspiegels oder … ganz profan: mit Moosfrei & Hochdruckreiniger auf dem Gehweg.

Mehr zur Lebensweise und den Vorlieben der »Moose – die ›Amphibien‹ des Pflanzenreichs« – beim NABU.

Moos