Kräuterspirale – Revue

… passieren lassen: Wenn wir das Gartenjahr an uns vorüberziehen lassen, erinnern wir uns – in der Jugendsprache »voll übel schön« – vor allem an die fantastischen Momente der Erholung und an die spannenden Erlebnisse, die er uns geschenkt hat. In den Herbst- und Wintermonaten bieten die digitalen Technologien perfekte Möglichkeiten, sich einzelne Augenblicke nochmal zu vergegenwärtigen und das kommende Gartenjahr zu planen.

Väterchen Frost
Es war eigener Leichtsinn: Mitten in der Kräuterspirale erfreute uns viele Jahre ein kleiner Zitronenverbene-Strauch. Er thronte im oberen Bereich, das verlieh der Kräuterspirale einen gewissen mediterranen Charme. Da die Zitronenverbene aber ursprünglich aus Südamerika kommt und nur begrenzt winterhart ist, hat sie leider die kalten Temperaturen nicht überlebt und ist erfroren. Dafür lugt an vielen Stellen der Oregano hervor und bietet sich an, ihren Platz einzunehmen.

Die Eisheiligen
Da wir in die Kräuterspirale grundsätzlich nur Kräuter setzen, die wir auch selbst »verschnabulieren«, sie also zuvor in Handel als Gewürzpflanzen erwerben und dann ausbringen, ist das natürlich ein Vabanquespiel. Die Sonnenstrahlen im frühen Frühjahr (ver-) führen manchmal unsere Sinne und unseren Verstand an der Nase herum: Im Bioladen kaufen wir Kapuzinerkresse und verwenden einen Teil davon für die Grüne Soße. Den Rest pflanzen wir aus. Das, was sonst problemlos geklappt hat, funktioniert dieses Jahr nicht. Auch sie verfriert und geht ein. Leider machen uns die Eisheiligen einen Strich durch die Rechnung. Zu früh gefreut.

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Mit Hilfe von Fotos
Fast wie bei den VORHER-NACHHER-FOTOS in der Werbung für Haupflegeprodukte, mit einem faltigen und dann einem geglätteten Gesicht gegenübergestellt, nehmen wir das bei den Fotos der Kräuterspirale umgekehrt war. Im Frühjahr finden wir lediglich die kläglichen Reste vor, die der Winter hinterlassen hat. Schnell ist der Erdboden von ungewünschten Beikräutern befreit und die Anbaufläche frisch geharkt. Dann wächst sie zu.

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Der Lebensraum
Es ist unglaublich, welche »Grünmasse« die Natur in einer Saison sprießen lässt. Viele Menschen sprechen auch von »Biomasse«, »Grünschnitt« (… der entsorgt werden muss). Das klingt wie eine Materialisierung. Als ob die Menschen, das »Humankapital«, sich in einer »Grünenklave« bewegen, deren Sinn sich lediglich an dem Nutzen, der Nutzbarmachung für den Menschen bemisst. Für uns dagegen ist jede kleine Parzelle ein Lebensraum für viele Lebewesen, ihr Quartier, Nistplatz und Nahrungsquelle => ein kleiner Dschungel.

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