Gerade im Frühjahr nach der kalten Jahreszeit ist es sehr belebend, sich mit frischen Kräutern zu verwöhnen. Zu diesem Zweck kaufen wir gern eine Auswahl auf dem Markt. Jedoch verwenden wir nur ungefähr ± 70% jeder Pflanze zum Zubereiten leckerer Speisen.
📎TIPP: Zweitverwertung von Kräuter-Pflanzen
Die Wurzelballen mit den restlichen Halmen und Stängeln setzen wir in die Kräuterspirale oder auf andere freie Flächen im Garten. Ist der verbliebene Rest zu karg ausgefallen, lassen wir sie vor dem Einpflanzen auf der Fensterbank oder Terrasse noch etwas nachwachsen. Schon nach kurzer Zeit können wir erneut ernten. So haben wir im Endeffekt einen doppelten Nutzen, vor allem bei den mehrjährigen Pflanzen.
Grie Soß
Von Gründonnerstag bis sogar in den Mai hinein empfiehlt sich eine hessische, genauer gesagt eine frankfurter Spezialität: die Grie Soß. Sie soll ursprünglich von den Hugenotten stammen. Die Komposition der einzelnen Bestandteile, die Zubereitung und der Geschmack variiert, wie jedes gute Gericht, entsprechend der Verfügbarkeit der Zutaten sowie Quantität & Qualität der Ware. Für Johann Wolfgang von Goethe war sie sogar eine seiner Leibspeisen. Mit einer Postkutsche ließ er die seiner Mutter sogar eigens zu sich nach Weimar chauffieren.
REZEPT: Grüne Sauce
Traditionell wird sie aus 7 Kräutern zubereitet: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Pimpinelle haben wir nicht bekommen und hier durch Kerbel ersetzt. Kein Problem: Kochen macht erfinderisch.
Die Kräuter säubern und mit Stielen fein wiegen und dann in ca. 400g Schmand unterheben und mit Steinsalz abschmecken. Gerade der Sauerampfer sorgt, wie der Name schon andeutet, für den säuerlichen Geschmack, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, Weinessig oder eine andere Säure hinzuzufügen, kann aber. Soll die Sauce milder sein, mit einem Schuss Sahne abschmecken, soll sie dünnflüssiger geschmeidiger sein, etwas Naturjoghurt untermischen. Dazu dann pro Person ein hart gekochtes Ei und Kartoffeln servieren. Wer mag, kann das Ei natürlich auch kleinschneiden und behutsam in der Sauce verteilen. Den Möglichkeiten der Abwandlung sind keine Grenzen gesetzt.