Der beklemmende Eindruck bleibt, beim Zusehen, wie der Teichmolch sich an den Froscheiern bedient, sogar in Anwesenheit des Frosches. In der Menschen-Dimension würde uns vermutlich ein hinterhältiger Hai-Angriff schockieren, ein Ungeheuer der Tiefe, dass sich den Nachwuchs einverleibt.
Teichmolche
Die Schrecken der Teiche? Der Frosch bleibt unbeirrt, die Froscheier als Proteinsnack für die Molche scheinen mengenmäßig einkalkuliert. Er bleibt gelassen, ruhig bis deseinterssiert, nicht willens, sich eine Regung anmerken zu lassen. Warum soll er sich aufregen? Kann er’s ändern? In der Gelassenheit liegt die Kraft. Stoisch Ruhe bewahren, was anderes fällt ihm nicht ein. Er überlegt, aber da ist nichts. Nichts, was sich zu überlegen lohnt.
Die Gleichgültigkeit des Seins
Die Sinnlosigkeit der Frage, was der Sinn des Lebens ist, hat er längst erkannt. Dem ließe sich nur noch durch tiefe Meditation nachgehen: Froschmeditation eben. Es geht nicht um den Laich an und für sich. Es geht um das Leben. Das Sein ist der Sinn. Deshalb ist die Frage nach dem Sinn sinnlos. Versteht doch jeder.
Essen fassen
Schnell hin, schnell weg. Frog Eggs – für die wendigen Räuber ein echter Leckerbissen. Fast Food, Junkfood Super Size. Meal Prep. ToGo. Also: nichts wie hin und gleich wieder weg. Klingt bitter: aber für die Molche ist es ein nährstoffreicher Laichen-Schmaus. Makaber, makaber, aber auch Molche brauchen unsere Fürsorge. Denn es geht um die Balance, um das Miteinander.
Umzug verboten
»Seit 1980 stehen alle Amphibienarten gemäß Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es außerdem verboten, Amphibien, deren Laich und Larven der Natur zu entnehmen – etwa um sie in Gartenteichen anzusiedeln.«, so der NABU. Aber da gibt es einen Trick: Einfach einen naturnahen Gartenteich anlegen und bald finden sich allemöglichen Tiere von selbst ein. Denn für sie ist Wasser überlebenswichtig und ein gut angelegter Teich hat echte (Über-)Lebensqualität.