Die Schönheit mancher Schnecken

… als Motiv der Betrachtung wird bei feucht-warmen Wetter, wenn unzählige Schnecken über die Anpflanzungen herfallen, durchaus in Frage gestellt. Gerade in diesem Sommer schleimen Nackt- ebenso wie Gehäuseschnecken in Heerscharen durch die Gärten und lassen Gärtnerinnen und Gärtner verzweifeln. Wobei die Gehäuseschnecken weniger das Problem sind, da sie sich vorrangig für verrottete Blätter und Aas interessieren.

Das ist Ausgangspunkt dafür, sich einige Gedanken über das Schnecken-Leben zu machen, die in der öffentlichen Diskussion um die ökologische Balance vielleicht weniger präsent sind:

»Abfall = Nahrung« – ein Modell macht Schule
Eigentlich orientiert sich das Modell der Kreislaufwirtschaft Cradle-to-Cradle an der natürlichen Abfallverwertung, dessen Teil die Schnecken als Aufräumer der entstehenden Abfälle sind. Michael Braungart und William McDonough haben das Konzept nach dem Vorbild der Natur entworfen, indem alle Abfallprodukte wieder in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden. Es erlaubt die Anwendung auf alle möglichen produktionstechnischen Bereiche und ist so ausgelegt, dass keine Abfälle entstehen können. Die

Totengräber
Der berechtigte Ärger in den Gärten allen voran über die gefräßige Spanische Wegschnecke, lenkt davon ab, dass Schnecken eigentlich die Totengräber des Ökosystems sind, die Abräumer, die alles was sie fressen in frischen Humus verwandeln und damit den Verwertungskreislauf in Gang halten. Allerdings wissen wir viel zu wenig über die Zusammenhänge – lange hielten wir die spanische Wegschnecke, wie der Name vermuten lässt, für invasiv, dabei soll sie zu den ortsansässigen Ureinwohnern gehören und: Woher soll die Schnecke eigentlich wissen, frei nach der Redewendung »Da haben wir den Salat«, dass wir den Salat nicht eigens für sie anbauen? Also: Unwissen auf beiden Seiten.

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