Und wenn man mal nicht weiter weiß … was man kochen soll, bietet sich ein ± süßer Snack mit und aus Süßkartoffeln an. Sie ist laut naturadb.de ein Neopphyt, eine gebietsfremde Kulturpflanze aus den tropischen Gebieten Südamerikas. Umgangssprachlich wird sie auch als »Weiße Kartoffel« bezeichnet, obwohl sie mit der Kartoffel nur weitläufig verwandt ist.
Die Wurzel für zwischendurch
Sie lässt sich kühl und dunkel bis zu einem Monat lagern, bei Zimmertemperatur ein bis zwei Wochen. Auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahren. Wir nehmen gern ein oder zwei Knollen mit ins Gartenhaus, denn so sorgen wir einfach und schnell für eine leckere Abwechslung auf unserem Speiseplan … ohne darauf festgelegt zu sein, sie schnell zu verbrauchen. Außerdem sind geschmackliche Vielfalt & Verführung das beste Motiv, sich gesund zu ernähren.
Nischenkultur
Die lateinisch mit »Ipomoea batatas« bezeichneten Gewächse lassen sich auch hierzulande anbauen, allerdings sind sie recht kälteempfindlich, so dass sie erst vorgezogen (siehe beetfreunde.de) und dann nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden sollten. In Deutschland gehören sie eher zur Nischenkultur, doch den Versuch des Selber-Anbauens ist es immer wert. Sogar die Blüten sind essbar. Ansonsten sollte man im Handel darauf achten, dass sie nicht von allzu weit herkommen, letztendlich wachsen sie z.B. auch in Spanien. Wegen der langen Transportwege und des ökologischen Fußabdrucks sollte man allerdings auf Importware aus weiterer Ferne, wie aus China, USA, Südamerika …verzichten.
Sehr gesund
Süßkartoffeln sind reich an Ballaststoffen und versorgen uns mit Kalium, Beta-Carotin und Vitamin A, E und C, Folsäure und Ballaststoffen. Am besten, sie werden so frisch wie möglich ungeschält verwendet, so enthalten sie die meisten Inhaltsstoffe (natürlich kann man sie auch schälen). Gerade als »Young Food« sind sie im Rahmen von Currys oder Bowls oder als Süßkartoffel-Pommes beim jüngeren Publikum sehr beliebt. Wie auch immer: Sie sind superschnell zubereitet und bringen Farbe auf den Tisch.
Fusionsküche
Im Großen und Ganzen versuchen wir, uns mit heimischen Lebensmitteln zu ernähren und wenn möglich aus der Region. Kräuter und Gewürze kommen hingegen oft aus Übersee. Gerade das vereinfachte Kochen im Gartenhaus hat uns veranlasst, unsere eigene Fusionsküche zu entwickeln, denn hier zählt es, viele frische Zutaten zu verwenden, die es – soweit wie möglich – nicht erforderlich machen, einkaufen zu gehen. Denn das würde bedeuten, unser grünes Paradies zu verlassen, um sich an einer Supermarktkasse anzustellen.
Obst & Gemüse
Als Vegetarier haben wir es einfach. Wir packen also viel Obst und Gemüse, vorwiegend Knollen und Wurzeln, in unsere Körbe zum Mitnehmen, dann noch eine vollgepackte Kühltasche und gefiltertes Wasser in zwei abgetönte 5l-Vorrats-Glasflaschen. Das sollte genügen. Öle und Essige, Salz und Gewürze, einige Vorräte, dazu Kräuter, Gemüse und Obst, frisch aus dem Garten, sowie Brauchwasser aus dem Brunnen sind vor Ort verfügbar. Dann noch ein wenig Phantasie und dem schönen Leben steht nichts mehr im Weg. Zumindest für eine Woche.
2 REZEPTE – Süßkartoffeln, groß in Form
Süßkartoffel mit Apfel aus dem Ofen
Zutaten
2–3 große Süßkartoffel
2–3 Äpfel
Zubereitung
Äpfel waschen, halbieren, entkernen und wie auch die gereinigten Süßkartoffeln in Scheiben schneiden – auf Wunsch können beide natürlich zuvor auch geschält werden. Äpfel und Süßkartoffeln abwechselnd in Scheiben in eine Auflaufform schichten (kein Öl oder Fett hinzugeben). Ca. 25 Min im Backofen bei 200° C garen. Mit einer Gabel in eine Süßkartoffel stechen und testen, ob sie den gewünschten Garpunkt erreicht hat. Die Scheiben sollten noch Biss haben.
Dazu auf Wunsch
… 10–15 Min vor dem geschätztem Garzeit-Ende eine ungeschälte Birne halbieren, entkernen, mit Gorgonzola belegen oder alternativ einen Camembert mit Dattelsirup bestreichen und in den Backofen dazustellen. Aber Achtung: Die Form muss entsprechend hitzefest sein, dass sie in einen heißen Ofen gestellt werden kann. Oder einfach zusammen mit in Ghee gedünstetem Porree und in Scheiben geschnittenem Paneer (Panir) servieren.
Gebratene Batata-Doce
Zutaten
1 große Süßkartoffel oder 2 kleine
ggf. Feta
Olivenöl
Himbeer-Olivenöl-Vinaigrette: Himbeer-Balsam + Olivenöl +Salz
Zubereitung
Die Süßkartoffel abbürsten. Wenn möglich, die Schale dran lassen und dann in ca. 8 mm breite Scheibchen schneiden. Die Pfanne heiß (nicht zu heiß) werden lassen und das Olivenöl darin vorsichtig erhitzen, die Batata-Scheibchen von beiden Seiten bei niedriger HItze so lange garen bis sie leicht weich werden. Aber Achtung: Sie brennen von einem Moment zum anderen schnell an. Dazu ggf. Feta auflegen.
Darüber eine Himbeer-Olivenöl-Vinaigrette
träufeln.