đź“ŽTIPPs contra Kunst-Stoffe

âš  Jauchen, Tees und Erde
1) Keine Jauchen in Mörteleimern ansetzen. Sie sind nicht für (gärende, ggf. saure) Flüssigkeiten vorgesehen, noch dazu draußen bei Hitze. Entweder dafür ausgelegte Kunststoffeimer, Tröge aus Stein, Glas, Edelstahl-Töpfe (besser kein Zink, Alumiunium …) oder Keramik (Dusch- oder Badewannen). 2) Bei Kompostierung, Komposttee (z.B. Bokashi), Silagen, Fermentierung von Pflanzen ebenfalls auf das Behälter- und Abdeckmaterial achten, damit keine Schadstoffe abgegeben werden oder entstehen. 3) Blumenerde nur torffrei, nicht in Plastiksäcken, sondern im Paper-Bag oder lose kaufen. 4) Gekaufte Komposterden und Dünger enthalten unter Umständen Mikroplastik und Nanoplastik. Daher besser direkt von Kompostieranlagen (mit freiwilligem Gütesiegel) erwerben.

⚠ Gute Wasserqualiät
1) Regenwasser nur von unbedenklichen Dächern sammeln, Zink- oder Kupferdächer können  Metallverbindungen ausschwemmen, Teerpappe kann Biozide freisetzen, ebenso sind Asbest-Welldächer und PVC-Stegplatten nicht zu empfehlen. Herkömmliche Tondachziegeln sind (vermutlich) optimal. 2) Auf das Material der Regentonnen achten. 3) Nur PVC-freie Bewässerungsschläuche benutzen.

âš  Teichfolie fĂĽr Teich und Hochbeet
»PVC ist einer der giftigsten Kunststoffe«, utopia.de. 1) »PVC-haltige Teichfolien sind mit Schadstoffen belastet. Wer einen Teich im Garten möchte, sollte genau hinsehen. Finger weg von billigen PVC-Teichfolien! Diese haben oft besonders hohe Konzentrationen an den hormonell schädlichen Weichmachern, sogenannten Phalaten [sic], bestätigt ein Produkttest.«, so kraut&rüben, ebena 2) »Von Teichfolien im Hochbeet wird daher abgeraten, denn die Schadstoffe können sich in der Erde anreichern. Eine Alternative sind Folien aus natürlichem Kautschuk (EPDM).«

âš  Weder Abdeckfolien, Kunststoffvlies
Um »Unkrautwuchs« zu unterbinden und ohne umgraben zu wollen, empfiehlt es sich den Lichteinfall zu unterbinden. 1) Dafür keine Kunststofffolien benutzen, schon gar keine ausfransende Unkrautfolie. Empfehlungen: Grasbüschel aus der Erde heben, umdrehen und mit der Gras-Seite nach unten, auf dem offenen Boden verteilen. 2) Schutzplane für Holzstapel …, z.B. mit Ösen aus Polyethylen mit Polyethylen-Beschichtung, ist zwar wasserdicht, hält aber ebenso Sturm & Wind nicht stand und zerfleddert. 3) Flächen und Mieten mit (mineralölfreier) Jute oder anderen ökologisch korrekten Mulchmatten abdecken. Die ökologischen Auswirkungen der Gewinnnung von Kokosprodukten abwägen. 4) Mulchen dient dem Schutz des Bodens gegen Austrockung, Feuchtigkeitsverlust, Verschlammung und Winderosion, sorgt für Nährstoffeintrag und kann das Wastums von »Unkräutern« hemmen.

⚠ … noch Pappen und bedrucktes Zeitungspapier
1) Keine Pappe im Garten verwenden (s.o.), damit sie weder Nager, noch Kaninchen u.a. fressen. 2) Keine Wurmkisten mit Pappen bestücken. 3) Mieten nicht mit Pappe bedecken. 4) Pappe und Verpackungen nicht kompostieren. 5) Weder Pappen noch bedruckte Zeitungspapiere einsetzen, auch nicht um ein Regal auszulegen oder Pflanzen einzuwickeln, da die Druckfarben Mineralöle, Dioxine … enthalten bzw. abgeben können und Schadstoffe ausdünsten.

âš  Bei der Anzucht
1) Sollen Anzuchtbehältnisse selbst hergestellt werden, dann nur aus kontrolliertem Material. Keine beschichteten, bedruckten, recycelten Papiere z.B. mit einer Papiertopfpresse verarbeiten. 2) Anzuchtplatte mit Einzeltöpfen sind vermutlich optimal. Die gibt es z.B. aus Metall, sind aber widerum feuerverzinkt oder z.B. aus Naturkautschuk (FSC®-zertifiziert). 3) Pflanzbeutel, die als biologisch abbaubar angepreist werden, sind sehr praktisch, aber leider oft aus Kunststoff: Nach Jahren findet sich noch Vlies in der Erde. Beim Anzünden schmilzt das Material und stinkt nach verbranntem Plastik: Die Idee ist gut, aber keine Kaufempfehlung.

âš  Keine PET-Flaschen upcyceln
Auf keinen Fall PET-Flaschen weiterverwenden oder z.B. für die Anzucht von Pflanzen upcyclen. »PET ist zwar für Lebensmittel zugelassen, setzt aber trotzdem mit der Zeit die gesundheitsschädigenden Stoffe Acetaldehyd und Antimontrioxid frei. Zusätzlich können hormonell wirksame Stoffe austreten.«, so die Leiterin der Forschungsgruppe Umweltanalytik und Ökotoxikologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Professor Dr. Gesine Witt. Die Schnittflächen begünstigen den Schadstoffaustritt.

âš  Verwitterung und Abnutzung beachten
1) Statt Kunststoffschnüren, Seile aus natürlichen Materialien wie Hanf, Sisal o.a. heranziehen. 2) Keine beschichteten Produkte verwenden, wie PVC-beschichteten Draht, pulverbeschichtete Rankgestelle … – sondern lieber welche aus natürlichen Materialien wie Ästen oder Leisten konstruieren. 3) Keine Gartengeräte mit beschichteten Klingen (z.B. Teflonbeschichtung). 4) Werkzeuge mit Softgriffen enthalten nicht selten Schadstoffe wie Weichmacher. Auch schwarze Kunststoffe, wie an Lenkern, sind oft mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belastet, die als krebserregend, entwicklungsschädigend und fortpflanzungsgefährdend gelten. Also Qualität checken, wenn möglich auf Holz, einen Griffschutz oder Handschuhe zurück greifen. 5) Gartenhandschuhe aus Naturkautschuk oder Stoff verwenden.

âš  Herstellerangaben beachten
1) Produkte und Material nicht unreflektiert zweckentfremden. 2) Am besten im Internet die hilfreichsten (negativen) Bewertungen durchlesen. 3) Alle Alternativen gegenüberstellen und gegenseitig abwägen.